• 11.09.2025
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Impulsgeber für die Branche: Start-ups und Innovatoren auf der FACHPACK

Auch in diesem Jahr bietet die FACHPACK den perfekten Treffpunkt und die Netzwerkplattform für junge Unternehmen, Innovatoren und Start-ups der Verpackungsbranche. Sie präsentieren ihre Firmen und Produkte auf den Gemeinschaftsständen Young Innovators und Newcomer Pavilion.
FACHPACK Nürnberg, Newcomer Pavilion.
Der Newcomer Pavillon ist eine einzigartige Gelegenheit für junge Unternehmen, um ihre innovativen Produkte zu präsentieren.

In der Branche gibt es keinen Stillstand, sie bleibt immer innovativ und lebendig. Einen umfassenden Überblick bietet die FACHPACK, sie ist der entscheidende Impulsgeber. Start-ups und Unternehmen mit neuen Ideen und innovativen Produkten finden hier das ideale Umfeld. Besucher erhalten auch in diesem Jahr einen tiefen Einblick in die unterschiedlichen Felder der Verpackungsindustrie, während junge Firmen ihre Produkte vorstellen, sich informieren und neue Netzwerke knüpfen oder bestehende erweitern können. Die Gemeinschaftsstände Newcomer Pavillon und Young Innovators bieten dafür perfekte Möglichkeiten.

 

Frische Ideen internationaler Newcomer

Im Newcomer Pavillon in Halle 3.5 präsentieren sich 2025 zehn Unternehmen. Zu den Vorgaben für ihre Teilnahme gehört: Sie dürfen nicht älter als fünf Jahre sein, müssen weniger als 20 Mitarbeiter haben und maximal dreimal teilgenommen haben. Sie müssen entweder Neulinge in der Branche sein oder ihren Sitz außerhalb Deutschlands haben. In diesem Jahr kommen sie aus sechs Ländern.

Dazu gehört Meadow, ein schwedischer Spezialist für Verpackungen aus Metall und nachwachsenden Rohstoffen sowie Mehrweg- und Schmuckverpackungen. Sie bieten Dosen, Flaschen und Eimer aus formgebundenem Kunststoff an. Sie bieten die Außenhülle für Aluminiumbehälter, die als Kartusche für Kosmetika und Hygieneprodukte genutzt werden, die Deckel können mit einem Schraubverschluss anmontiert werden. Das 2020 gegründete Unternehmen fokussiert sich damit auf den Austausch von Einwegverpackungen durch Alubehälter, die vollständig recycelt werden können. Der Produktkreislauf dauert durchschnittlich 60 Tage.

and-less richtet sich mit standardisierten Mehrwegverpackungen an Anbieter aus der System- und Gemeinschaftsverpflegung. Das österreichische Start-up hat sein Angebot an Behältern aus nachhaltigen Materialien im GN-Format, dem Standardmaß für die Gastronomie, um die Mehrwegschale and-less XL erweitert, die 3,4 Liter fasst und auf das Cook-n-Chill-Verfahren zugeschnitten ist. Im Mittelpunkt steht bei allen Produkten die Entwicklung von siegelfähigen Mehrwegverpackungen. Das Ziel der Gründer lautet „Mehrweg mit Mehrwert“.

Noriware beginnt einen Schritt früher. Das 2022 gegründete Unternehmen aus Lupfig in der Schweiz entwickelt Lösungen aus nachwachsenden und biologisch abbaubaren Rohstoffen für den kompletten Ersatz von Plastik. Als Alternative, die über die Nutzungsmöglichkeiten von Plastik verfügt, aber einen hohen Nachhaltigkeitseffekt aufweist, konzentriert sich CEO Jessica Farda auf Algen. Es gehe darum, die Stärken der Algen für den Einsatz als nachhaltiges Verpackungsmaterial zu nutzen, lautet ihre Idee.

 

Die Innovationen der Start-ups an einem Stand

Die zweite Plattform bietet FACHPACK den Start-ups am Gemeinschaftsstand Young Innovators, die aber andere Vorgaben erfüllen müssen: Die Mitarbeiterzahl darf 50 nicht überschreiten, der Jahresumsatz maximal zehn Millionen Euro betragen und die Firmen dürfen nicht älter als zehn Jahre sein. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert ihre Messepräsenz, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erstattet bis zu 60 Prozent der Standkosten. In diesem Jahr sind 21 Unternehmen in Halle 3 vertreten, sie bieten Lösungen für Digitalisierung, Verpackungsmaterialien und -technologie sowie Antworten auf Fragen zu Nachhaltigkeit.

Eine solche hat Cell2Green bei der Entwicklung für den Einsatz biologisch abbaubarer und wiederverwendbarer Verpackungsstoffe gefunden. Das Start-up aus Bad Doberan setzt für die Produktion der Cellulose-Folien auf biologisch abbaubare und wiederverwendbare Verpackungsstoffe aus biobasierter Cellulose. Sie ist nach eigenen Angaben fünfmal dünner als LDPE und Cellophan, die Herstellung erfolgt ohne den Einsatz toxischer Chemikalien unter anderem mit Bioabfällen. 

Wax Solutions spezialisiert sich auf biobasierte Barrierebeschichtungen für Verpackungspapiere, um fossile Rohstoffe durch faserbasierte Papierverpackungen für Lebensmittel und Non-Food-Produkte zu ersetzen.

Die drei Gründer von Papair mit Papierrollen: Christopher Feist, Steven Widdel und Fabian Solf (v.l.).
Die drei Unternehmensgründer Christopher Feist, Steven Widdel und Fabian Solf (v.l.) stellen ihre Produkte vor.

Einen solchen Austausch will auch Papair, ein Spezialist für Luftpolsterfolien, umsetzen. Das Unternehmen aus Hannover erhielt fünf Jahre nach der Gründung im April ein internationales Patent für Papair Wrap. Die drei Gründer Fabian Solf, Christopher Feist und Steven Widdel präsentieren auf der Messe zwei Neuentwicklungen. Erstmals gibt es Papier mit einer Breite von 800 Millimetern, individuell an Kundenwünsche bezüglich Länge und Breite angepasst. Die Herstellung erfolgt komplett in Eigenproduktion. Die zweite Neuerung sind Beschichtungen aus recyceltem Material. 

Im Bereich digitaler Anwendungen stellen Reo und Packintelx ihre Produkte vor. Reo hat ein Mehrwegsystem für Kosmetikverpackungen entwickelt. Die digitale Plattform startet im Herbst mit Phase 1 in München in Kooperation mit vier Kosmetikmarken, einer Supermarktkette und drei VollCorner-Filialen. Kunden können die Verpackungen an den üblichen Pfandautomaten zurückgeben. Mit seiner neuen digitalen Plattform will Packintelx die Unternehmen der Branche bei der Handhabung und Umsetzung der PPWR unterstützen. 

Das Software-Haus aus Mainz informiert die Messbesucher über die Lösung kurz nach ihrer Freischaltung am 17. September. „Bald müssen die Unternehmen mit der konkreten Umsetzung der PPWR-Verpflichtungen auseinandersetzen. Genau dabei unterstützt unsere Plattform: sie hilft Unternehmen, Kosten zu senken und Zeit zu sparen“, ist Geschäftsführer Siddharth Bagri überzeugt. Die Nutzer erhielten die Möglichkeit, ihr Verpackungsangebot auf PPWR-Konformität zu überprüfen. Zum Umfang der Plattform gehören ein Analysetool und eine Schnittstelle zur Recyclingbranche.

 

Erstes Treffen am Vorabend bei der FuturePack

Ein neues Event für Start-ups startet die FACHPACK in diesem Jahr mit der FuturePack. Am Tag vor der Messe, dem 22. September, bietet sie im Messezentrum NCC Mitte, Saal „Brüssel“, einen Treffpunkt für Nachwuchskräfte und Innovatoren, auf dem Programm stehen Start-up-Pitches, Panelgespräche, Ausstellungsflächen und eine Award-Verleihung

 

Autor: Wolfram Marx