Über 200 Einreichungen aus 15 Ländern und drei Kontinenten waren in das Rennen um den Deutschen Verpackungspreis 2025 gegangen. Die unabhängige Fachjury zeichnete materialübergreifend 37 herausragende Innovationen mit dem begehrten Award aus.
- 09.09.2025
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37 Gewinner erhalten auf der FACHPACK den Deutschen Verpackungspreis
37 Innovationen in 13 Kategorien werden mit dem Deutschen Verpackungspreis 2025 ausgezeichnet. Mehr als 200 Einreichungen aus 15 Ländern hatte das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) als Veranstalter der größten europäischen Leistungsschau rund um die Verpackung erhalten. Das dvi lädt die Branche zur Preisverleihung sowie zur Verkündigung der Gold-Awards auf der FACHPACK ein.


Die Gewinnerinnen und Gewinner kommen aus Deutschland, dem Iran, Österreich, der Schweiz und den USA. Daneben hatten das dvi Einreichungen aus China, England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Schweden, Serbien, Spanien, Tschechien und der Türkei erreicht. Die Innovationen decken die gesamte Bandbreite der Materialien ab. Sie setzen auf Glas, Holz, starren oder flexiblen Kunststoff, Metall, Papier, Karton und Wellpappe.
Die 37 Preisträger beweisen laut dvi zukunftsweisende Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft, zur Erschließung innovativer Quellen und Anwendungen für Rezyklat, für neue biobasierte Materialien sowie optimale Unboxing- und intuitive Nutzungserlebnisse. Auch in Sachen Monomaterial-Verbunde und Barrierefunktionen sowie für Produktschutz werden neue Lösungen gezeigt.
Otto testet Versandkarton aus Moorpflanzen
In der Kategorie Nachhaltigkeit Materialsubstitution zählen der Versandriese Otto und die LEIPA Group GmbH zu den Gewinnern. Sie überzeugten die Jury mit einem Pflanzentransportkarton aus Altpapier und 10 Prozent Fasern aus Paludi-Biomasse von wiedervernässten Moorflächen.
Die Jury sagt: Der Versandkarton für Otto sowie der Pflanzentransportkarton von Leipa und dem Baumarkthändler Obi wurden mit einem Anteil von 10 Prozent Paludi-Fasern im Wellpappen-Rohpapier beziehungsweise Karton gefertigt. Mit der gewerblichen Nutzung von Paludi-Fasern soll die Wiedervernässung von trocken gelegten Mooren gefördert werden, um dadurch Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, da alleine in Deutschland 7 Prozent der gesamten jährlichen CO2-Emissionen aus entwässerten Mooren stammen.
Mit der Auszeichnung würdigt die Jury die Pilotprojekte der toMOORow-Initative, neue Pflanzenfasern für die Papiererzeugung zu generieren und gleichzeitig durch die Nutzung der Paludi-Pflanzen Treibhausgas-Emissionen zu binden.
Ausgezeichnete Verpackung für Solarmodule
Smurfit Westrock wurde in diesem Jahr gleich zweifach mit dem Deutschen Verpackungspreis ausgezeichnet. Die Solarmodul-Verpackung überzeugte die Jury in der Kategorie Logistik & Materialfluss, während die neu entwickelte Bremsscheiben-Verpackung den Preis in der Kategorie Wirtschaftlichkeit gewann.
Die neue Solarmodul-Verpackung bietet optimalen Produktschutz durch integrierten Stoßschutz, ist wiederverwendbar und ermöglicht eine effizientere LKW-Auslastung durch die hochkant stehende Positionierung auf Europaletten-Maß. Besonders hervorzuheben ist die durchdachte Konstruktion mit Bajonettverschluss, flexiblem Fassungsvermögen und bis zu dreifarbigem Druck für Handhabung und Branding. Die Jury würdigte diese Lösung als „herausragenden Beitrag zu mehr Effizienz und Sicherheit im Logistikprozess“.
Die neue Verpackungslösung für Bremsscheiben setzt Maßstäbe in puncto Wirtschaftlichkeit: Weniger Materialeinsatz bei gleichbleibendem Bauteilschutz, keine zusätzliche Verpackungsvielfalt (keine neuen VER-Nummern) und eine bessere Raumausnutzung in der Volumenkiste. Durch zwei neue, größenoptimierte Kartons wird die Logistik weiter vereinfacht und die Effizienz im Versand spürbar gesteigert.
PP-Monomaterialverpackung für trinkfertigen Kaffee
In der Kategorie Nachhaltigkeit zeichnet das dvi eine Verpackung aus, „die zeigt, wie durchdachtes Design, Materialintelligenz und Nutzerorientierung zu einer echten Innovation verschmelzen können“: Die PP-Monomaterialverpackung für Ready-to-Drink-Kaffee der Molkerei Gropper GmbH & Co. KG setzt laut Jury neue Maßstäbe in der nachhaltigen Verpackungsentwicklung. „Ihr Herzstück ist ein clever integriertes In-Mould-Label, das die klassische Aluminiumplatine vollständig ersetzt. Dieses IML übernimmt die Funktion der Erstöffnung, verbleibt nach dem Öffnen am Deckel – und besteht, wie der gesamte Becher, aus reinem Polypropylen. Diese Lösung verbessert nicht nur das Nutzungserlebnis, sondern ermöglicht auch eine sortenreine Wiederverwertung der gesamten Verpackung in der PP-Fraktion – ein echter Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“, heißt es.
Preisverleihung und Gold Awards
Die feierliche Preisverleihung findet am 23. September 2025 am ersten Tag der FACHPACK in Nürnberg statt. Die FACHPACK ist Premium-Partner des Deutschen Verpackungspreises. In Nürnberg werden exklusiv auch die drei Gewinner des Gold-Awards verkündet. Mit dem Gold-Award zeichnet die Jury besonders wegweisende Innovationen aus dem Kreis der Verpackungspreisträger zusätzlich aus.
Eine Anmeldung ist erforderlich, aber für alle Besucher kostenfrei.
Von Anna Ntemiris, Redakteurin