Die passende Verpackung mit wenigen Klicks
19.07.2023 Retail Brands Industry Look into Europe Artikel

Die passende Verpackung mit wenigen Klicks

Die Suche nach der passenden Verpackung kostet Unternehmen oftmals viel Zeit und Geld. Ein Ende davon verspricht das Start-up Manyfolds mit seinem Konzept für maßgeschneiderte und individualisierte Verpackungslösungen.

Das Start-up Manyfolds hat eine neue digitale Plattform für einen einfachen und einheitlichen Zugang für jede Verpackungsanforderung entwickelt. Das Start-up Manyfolds hat eine neue digitale Plattform für einen einfachen und einheitlichen Zugang für jede Verpackungsanforderung entwickelt.

Immer wieder stehen Unternehmen, durchgehend in praktisch allen Branchen, vor der Frage eines kostengünstigen Versands von Produkten in Bezug auf das Verpackungsmaterial und die Umweltbilanz. Das Start-up Manyfolds hat als Antwort eine neue digitale Plattform für einen einfachen und einheitlichen Zugang für jede Verpackungsanforderung entwickelt. Nach Angaben des CEO und Unternehmensgründers Frank Thomsen geht es bei der neuen Soft- und der bald folgenden Hardware um maßgeschneiderte, größenoptimierte Versandverpackungen.

Mit Hilfe der neu entwickelten Software will Manyfolds den Nutzern den eigenhändigen Entwurf der an ihre Wünsche und Anforderungen angepassten Verpackung ermöglichen. Die Nutzer können die Produktgröße über ein digitales Formular ins System eingeben, möglich ist auch das Einscannen oder Fotografieren des Produkts. Im nächsten Schritt besteht die Möglichkeit, die Verpackung für Kleinserien automatisch zu erstellen oder individuell zu gestalten. Die Versandkartons werden dann von einem Partnerunternehmen von Manyfolds mit den passenden Stanzungen produziert, die Lieferung erfolgt innerhalb von sechs bis zehn Tagen.

Verbrauch wird nach Produktmaßen berechnet

„Das Material für die Verpackungen aus der Maschine kommt im Rahmen eines Abos von Manyfolds. Die Berechnung des Verbrauchs erfolgt nach den tatsächlich nutzbaren Verpackungsbestandteilen, das verschnittene Material wird nicht berechnet. Die Abrechnung erfolgt pro Quadratmeter“, erklärt Thomsen das System. Sollte neues Material benötigt werden, erfolge ein automatischer Versand durch Manyfolds.

Ein wesentlicher Punkt für Entwicklung und Aufbau der Software waren für die beiden Gründer auch Fragen der Nachhaltigkeit. Es gehe darum, den Anteil der verpackten Luft durch größenoptimierte Verpackungen zu verringern. „Wir setzen FSC-zertifizierte Wellpappe mit hohem Recycling-Anteil ein. Der Kunde kann die Pappe direkt selbst entsorgen.“ Durch die genau bemessenen Verpackungen sinke nicht nur der Anteil des Abfalls, auch Füllmaterial sei nicht erforderlich. „In den Paketen wird kaum noch überschüssige Luft transportiert, damit sinkt der CO₂-Verbrauch erheblich“, gibt Thomsen zu bedenken.

Im nächsten Jahr komme Manyfolds mit der eigenen Maschine MF1 auf den Markt, mit der die Kunden die gewünschten Pakete selbst produzieren können, heißt es. Das Gerät hat die Größe eines Kopierers, die Eingabe der Daten erfolgt über ein Display, dann wird die Wellpappe von der Maschine geschnitten und gerillt. „Möglich sind Boxen bis zur Größe einer kleinen Umzugskiste. Die Verpackungslänge kann bis zu zwei Meter betragen. Eine dünne, lange Packung ist kein Problem“, führt Thomsen an. Nach der derzeit laufenden Testphase folge die Entwicklung der Serienfertigung, die Auslieferung sei für das zweite Quartal 2024 geplant. „Die Maschinen-Vorbestellungen laufen gerade an.“

Mit dem neuen System richte sich Manyfolds an Industrie-Mittelständler und Kleinbetriebe. Eine wesentliche Rolle spielten KMU, hier gebe es einen großen Bedarf für eine entsprechende Lösung. So könnten verschiedene Teile in einer Verpackung transportiert werden, oft sei die Planung des benötigten Materials für Kleinteile nicht lange im Voraus möglich. Derzeit liege die Zahl der Kunden bei einem höheren zweistelligen Wert, es gebe zahlreiche Anfragen. „Viele Unternehmen benötigen den passgenauen digitalen Zuschnitt für ihre Produkte.“ Zum Einsatz käme die Technologie auch im E-Commerce. Hier gehe es meist um zerbrechliches Material, Flaschen oder hochwertige Produkte. „Die Unternehmen können ihre Standard-Umverpackungen weiter nutzen, über uns ist auch nur die Produktion von Inlays möglich.“