• 20.11.2025
  • Artikel

Neue Plattform für Verpackungslösungen auf der EUROGUSS

Auf der EUROGUSS macht der neue Automotive Packaging Pavillon sichtbar, wie wichtig passgenaue Verpackung für den sauberen, sicheren und effizienten Transport von Gussteilen ist. Die enge Verbindung zwischen beiden Branchen eröffnet neue Potenziale für Bauteilschutz, Logistik und Nachhaltigkeit.
Gegossener Motorblock in einer Transportverpackung
Ein neuer Pavillion auf der EUROGUSS 2026 zeigt, wie spezialisierte Verpackungslösungen das Handling und den Transport von Gussteilen unterstützt.

Mit dem neuen Automotive Packaging Pavillon schafft die EUROGUSS vom 13. bis 15. Januar 2026 auf dem Nürnberger Messegelände eine fokussierte Anlaufstelle für alle, die sich mit Verpackungen entlang der automobilen Lieferkette beschäftigen. Denn in der Automobilindustrie entscheidet professionelle Verpackung längst nicht mehr nur über Sicherheit und Transporteffizienz – sie beeinflusst zunehmend auch Kosten, Nachhaltigkeit und Prozessqualität.

Der Pavillon bringt erstmals spezialisierte Anbieter zusammen, die Lösungen für Bauteilschutz, Transportlogistik, Behältersysteme, Verpackungsentwicklung, Reinigungsmanagement, Digitalisierung und Kreislaufführung bieten. Damit bildet er eine bislang fehlende Schnittstelle zwischen den klassischen Druckguss-, Komponenten- und Zuliefersegmenten der EUROGUSS und den wachsenden Anforderungen moderner Produktions- und Logistikprozesse. Verpackungsanbieter treffen im Automotive Packaging Pavillion unmittelbar auf die relevanten Stakeholder – vom OEM über Tier-1- bis zu Tier-3-Zulieferern. 

 

Branchenübergreifende Zusammenarbeit

Welcher wichtige Bedarf durch die Aussteller im Pavillon adressiert wird, wird deutlich, wenn man die spezifischen Herausforderungen beim Handling von Gussteilen betrachtet. Wie Erich Lattner, Geschäftsführer von Lattner Transportsysteme, erklärt, zeichnen sich diese Komponenten „oft durch hohe Masse, große Abmessungen, komplexe Geometrien und empfindliche Oberflächen“ aus. Viele Bauteile seien schwer, asymmetrisch und mit scharfen Kanten oder funktionalen Oberflächen versehen, was „einfache Stapelkonzepte ausschließt und stabile, exakt angepasste Fixierungen erforderlich macht“. Da die Teile zudem in unterschiedlichen Stadien – roh, bearbeitet oder beschichtet – transportiert werden, steige der Schutzbedarf weiter an. Die Herausforderung bestehe darin, Lösungen zu entwickeln, die „robust, ergonomisch handhabbar, materialsparend und nachhaltig wiederverwendbar“ sind.

Diese technischen Anforderungen unterstreichen den Mehrwert, den der Dialog zwischen Gießerei- und Verpackungsindustrie mit sich bringt. „Vom Austausch zwischen Verpackungs- und Gießereiindustrie auf der EUROGUSS 2026 erwarten wir uns vor allem einen deutlich tieferen Einblick in die konkreten Anforderungen der Gießereibetriebe“, sagt Lattner. Entscheidend sei für sein Unternehmen zu verstehen, welche Bauteile künftig produziert werden, welche Geometrien, Stückzahlen, Werkstoffe oder Beschichtungen geplant sind und welche logistischen und handlingbezogenen Anforderungen sich daraus ergeben. „Nur wenn wir diese Details kennen, können wir Verpackungs- und Transportsysteme wirklich gezielt weiterentwickeln.“

Auch Sven Doll, Prokurist und Business Development Manager bei Söhner Kunststofftechnik, sieht im Pavillon eine wichtige Plattform, um zentrale Zukunftsthemen gemeinsam anzugehen. Er betont insbesondere die Chancen des branchenübergreifenden Zusammentreffens: „Der Austausch kann die Verzahnung unserer beiden Branchen deutlich stärken. Wenn Verpackungs- und Gießereiwelt enger zusammenarbeiten, steigern wir Qualität, Sauberkeit und Prozesssicherheit entlang der gesamten Lieferkette – und schaffen damit echte Mehrwerte für alle Beteiligten.“

Neben Lattner und Söhner werden auch die Unternehmen Sprick und Ströbel ihre Packstoffe, Packmittel und Verpackungslösungen für die Automobilbranche im Pavillon vorstellen.

Als ergänzendes Angebot innerhalb der stark international geprägten EUROGUSS – mit Besuchern aus über 60 Ländern und einem hohen Anteil an Automobilzulieferern und Fahrzeugbauern trägt der Automotive Packaging Pavillon dazu bei, Lösungen für reale Herausforderungen der Industrie sichtbar, vergleichbar und diskutierbar zu machen. Kurzum: Der Automotive Packaging Pavillon zeigt, wie entscheidend moderne Verpackungskonzepte für effiziente Produktionsketten, Bauteilqualität und nachhaltige Prozesse sind – und macht die EUROGUSS 2026 für neue Zielgruppen noch relevanter.

 

Autor: Alexander Stark, Redakteur FACHPACK360°