„Wir wollen dem Wandel in der Verpackungsbranche Raum geben“
25.09.2024 Retail Brands Industry Look into Europe Artikel

„Wir wollen dem Wandel in der Verpackungsbranche Raum geben“

Am Mittwochmittag zog Heike Slotta, Executive Director Exhibitions, vor der europäischen Fachpresse eine Zwischenbilanz: Die FACHPACK-Chefin zeigte sich erfeut über den bisherigen Messeverlauf und beeindruckt von den Innovationen der Aussteller. Sie blickte auch schon aufs nächste FACHPACK-Jahr.

Heike Slotta (links), Executive Director Exhibitions, zog vor Fachjournalisten eine Zwischenbilanz und blickte auf das FACHPACK-Jahr 2025. Verpackungs- und Nachhaltigkeitsexpertin Jenny Walther-Thoss sprach über den Trend zur Materialreduzierung.

Die FACHPACK-Besucher könnten live erleben, was Verpackung kann und welche Anstrengungen die Verpackungsindustrie unternehme, um den wachsenden Anforderungen seitens der Politik und der Verbraucher gerecht zu werden, sagte Heike Slotta, Executive Director Exhibitions, am Mittwochmittag bei einer Veranstaltung mit Vertretern der Fachpresse aus dem In- und Ausland. Die Branche zeige in Nürnberg ihre Innovationskraft und ihren Wandel hin zu einer veränderten, nachhaltigeren Verpackungswelt. „Wir wollen diesem Wandel Raum geben“, erklärte Slotta das Leitthema „Transition in Packaging“, das auch im nächsten Jahr wieder das Motto der FACHPACK sein werde.

Mit dem Verlauf der bisherigen FACHPACK 2024 zeigte sich Slotta sehr zufrieden. 1.463 Ausstellende sind in diesem Jahr in elf Messehallen dabei. 47 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, der Kern der FACHPACK liegt im europäischen Wirtschaftsraum. „Unsere TOP Ausstellerländer sind nach Deutschland: die Türkei, Italien, Polen, Österreich, Niederlande, die Tschechische Republik, Frankreich, Schweiz, Belgien und Griechenland“.

Ein Drittel der Aussteller sind in den Technikhallen vertreten, zeigen zum Beispiel Abfüllmaschinen, Kennzeichnungssysteme oder Palettiertechnik. 56 Prozent der Aussteller zeigen ihre Produkte im Bereich Verpackung Packstoffe und Packmittel – und das in allen Materialien. Ergänzt werden diese beiden Bereiche durch den Verpackungsdruck und -veredelung sowie Intralogistik, also zum Beispiel Lager- Förder- und Sortiersysteme und Services für die Verpackungsindustrie wie beispielsweise die Lohnverpackung.

Zwei Messen – ein Eintritt

„Besucher der FACHPACK stammen aus denjenigen Branchen, die viel zu verpacken haben. Seien es Industrie- oder Konsumgüter. Insbesondere die Branchen Food und Feed, Pharma, Chemie und Kosmetik, technische Artikel, Medizintechnik, elektronische Geräte, aber auch der Automotive Sektor und der Maschinen- und Gerätebau.“ Zehn Prozent der Besucher kämen inzwischen aus dem Sektor Automotive – das wüssten nur wenige, ergänzte Slotta.

Wichtig sei ihr auch, dass das Leitthema auch in den Foren aufgegriffen werde. Denn auch dort werde deutlich, dass auf der FACHPACK Menschen mit einer Leidenschaft ihre Branche aufeinandertreffen, dass „Messen Schmelzpunkte für neue Ideen sind, dass hier die Zukunft greifbar wird.“

Slotta blickte auch schon aufs nächste Jahr: Vom 23. bis 25. September findet die FACHPACK 2025 in Co-Location mit der POWTECH TECHNOHPARM 2025 statt. „Processing und Packaging kommen wieder zusammen. Wir wissen aus dem Jahr 2022, dass mehr als 35 Prozent unserer Besuchenden beide Veranstaltungen besucht haben“, erklärte Slotta. Auch das neue Netzwerk Women4Packaging soll im nächsten Jahr weitergeführt werden, näheres dazu werde noch erarbeitet.

Expertin: Globaler Trend zur Nachhaltigkeit

Zuvor hatte Jenny Walther-Thoss, die seit vier Jahren Senior Consultant Sustainability bei Berndt + Partner Consultants ist und mehrere Jahre bei der Umweltorganisation WWF tätig war, die Bedeutung der PPWR für europäische Unternehmen erklärt. Zwar würde die Verpackung nur weniger als drei Prozent des ökologischen Fußabdrucks eines Lebensmittels ausmachen, dennoch sollten die Unternehmen noch mehr als bisher auf Nachhaltigkeit achten. Denn der gesellschaftliche Blick auf Verpackungen sei ein anderer als der interne. Zudem, so machte die Expertin aufgrund aktueller Zahlen deutlich, würden auch Länder wie China, Indien und Thailand enorme Anstrengungen unternehmen, um weniger Materialien zu verbrauchen. Verpackungsreduzierung sei also ein globaler Trend, der unabhängig von der PPWR zu beobachten sei.