Die europäische Verpackungsindustrie trifft sich in Nürnberg
Die FACHPACK 2024 ist seit Dienstagfrüh in vollem Gange. Rund 35.000 Besucher aus der Konsum- und Industriegüterindustrie werden bis einschließlich Donnerstag im Messezentrum Nürnberg erwartet.
Die FACHPACK versteht sich als Wegweiser der Verpackungsbranche: „Die Dynamik in der Verpackungsindustrie war nie größer als jetzt“, sagt Heike Slotta, Executive Director Exhibitions bei der NürnbergMesse. „Und die Unternehmen reagieren darauf mit beeindruckender Gestaltungs- und Innovationskraft. Diese erleben wir nun an drei Messetagen live, worauf ich mich sehr freue.“ An den Ständen der 1.463 Aussteller, im umfangreichen Vortragsprogramm, den spannenden Sonderschauen und Themenpavillons sowie den Preisverleihungen spiegelt sich das Leitthema „Transition In Packaging“ wider. Es werden etwa 35.000 Besucher aus Konsum- und Industriegüterindustrie erwartet.
Das Leitthema beschreibt die derzeit starken Strömungen, die auf die europäische Verpackungsbranche wirken. Hohe Erwartungen in puncto Nachhaltigkeit gepaart mit neuen Verpackungsverordnungen, zunehmende Digitalisierung sowie Künstliche Intelligenz sind nur drei der treibenden Themen auf der FACHPACK 2024.
Die FACHPACK gibt einen kompakten und gleichzeitig umfassenden Überblick über das Angebot rund um die Prozesskette Verpackung für Industrie- und Konsumgüter. Das bedeutet Verpackungen, die dazugehörige Technik und die begleitenden Prozesse. Sie belegt dieses Jahr elf Messehallen. 47 Prozent der Aussteller reisen aus dem Ausland nach Nürnberg an, allen voran aus Österreich und der Schweiz, Italien, Niederlande, Polen, Belgien, Griechenland, der Tschechischen Republik, Frankeich und der Türkei.
Etwa 56 Prozent der Aussteller sind dem Bereich der Verpackungen, also Packmittel, Packstoffe und Packhilfsmittel, zuzuordnen. 44 Prozent bilden den Bereich Verpackungstechnik, also Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungstechnik und Automatisierung, ab. Auch die Segmente Verpackungsdruck und -veredelung sowie interne Logistik werden auf der FACHPACK präsentiert.
Lösungen für die Verpackungsbranche
Nach herausfordernden Jahren steht die FACHPACK wieder so da, wie die Branche sie kennt und schätzt: 1.463 Aussteller sind in elf Hallen mit dabei; darunter alles, was Rang und Namen in der Verpackungsindustrie hat, aber auch viele kleinere, mittelständische Unternehmen, die hier ihre Kunden finden. „Drei Tage lang erleben wir nun wieder die besondere Hands-on-Mentalität dieser Branche und spüren ihre Impulskraft. Dem derzeitigen Wandel in der Verpackungsindustrie begegnen wir optimistisch und lösungsorientiert“, so Slotta.
Vorträge am Puls der Branche
Die FACHPACK versteht sich als Impulsgeber der Branche. Das zeigt sich neben der umfangreichen Produktausstellung auch im Vortragsprogramm der Foren PACKBOX (Halle 4), INNOVATIONBOX (Halle 2) und SOLPACK 5.0 (Halle 3). Alle drei greifen aktuelle Branchenthemen auf, wie zum Beispiel PPWR-Regularien, Kreislaufwirtschaft, Automatisierung und KI oder auch alternative Verpackungslösungen und neue Faserrohstoffe.
Branchenentwicklung für 2025
Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Verbänden der deutschen Verpackungswirtschaft zeigen, dass insbesondere die schwächelnde Konjunktur und wachsende regulatorische Anforderungen die Verpackungsbranche umtreiben. Allerdings ist nach Aussage der Verbände eine erste Erholung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland spürbar. Für 2025 zeichnen sich Zuversicht und Optimismus ab. „Die FACHPACK als Branchenplattform kann die Verpackungsindustrie bei ihren Herausforderungen unterstützen. Gemeinsam können Ideen und Lösungen entwickelt werden, wie der wirtschaftliche Erfolg der Industrie gefördert werden kann. Eine Messe, die eine ganze Branche repräsentiert, kann hier mehr erreichen als einzelne Unternehmen alleine“, so Slotta.
Nach Auskunft des VDMA Fachverbands Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen rechnet man für das zweite Halbjahr 2024 mit einer insgesamt positiven Entwicklung. Die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) erwartet für das zweite Halbjahr 2024 eine leichte wirtschaftliche Erholung. Beim Industrieverband Papier- und Folienverpackung e. V. (IPV) sieht man im starken Trend zu leichten, individualisierbaren und gut recycelbaren Verpackungen große Chancen. Im Faltschachtel-Segment sieht man die Möglichkeit eines Aufschwungs in der zukünftigen Substitution von Verpackungen auf petrochemischer Basis durch faserbasierte Kreislaufverpackungen. Auf eine leichte Belebung des Geschäfts ab Herbst 2024 setzt man bei den Holzpackmitteln, so der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). Im Bereich Behälterglas geht man beim Bundesverband Glasindustrie e. V. davon aus, dass sich die Lage im Laufe des Jahres 2024 weiter stabilisieren wird. Beim Verband der Wellpappen-Industrie e. V. (VDW) rechnet man für 2024 mit einem schrittweisen Erholungsprozess.