Circular Contracting: Versicherung gegen Rezyklat-Mangel
26.03.2024 Sustainability New Paths Artikel

Circular Contracting: Versicherung gegen Rezyklat-Mangel

Laut Marktforschungsinstitut Conversio wäre fast eine Vervierfachung der Rezyklat-Einsatzmengen bei Kunststoffverpackungen erforderlich, um die im Entwurf der europäischen Verpackungsverordnung (PPWR) vorgeschlagenen Rezyklat-Quoten für 2030 zu erreichen.

Glass cylinder with yellow recycled plastic parts. Mangelware Rezyklat? EKO-Punkt bietet mit seinem neuen Vertragsmodell Circular Contracting eine Möglichkeit, sich als Inverkehrbringer von Verpackungen gegen zukünftige Versorgungsengpässe abzusichern.

Vor diesem Hintergrund dürfte die Nachfrage nach Recycling-Rohstoffen in den nächsten Jahren deutlich steigen, und das könnte zu einer Unterversorgung mit diesem knappen Gut führen. Mit Circular Contracting bietet EKO-Punkt Unternehmen jetzt die Möglichkeit, ihre Versorgung mit hochwertigen Post-Consumer-Rezyklaten vertraglich abzusichern. Circular Contracting verknüpft die Lizenzierung der Verpackungen bei EKO-Punkt, dem dualen System von Remondis, mit der Belieferung von Rezyklaten oder Recycling-Rohstoffen durch Remondis im Kreislauf.

1.615 Kilotonnen Post-Consumer-Rezyklate wurden 2021 zur Herstellung von Kunststoffverpackungen eingesetzt. Das entspricht einem durchschnittlichen Rezyklat-Anteil von 10,6 Prozent pro Verpackung. Bis 2030 müsste diese Menge auf 6.052 Kilotonnen ansteigen, um die im Entwurf der europäischen Verpackungsverordnung (PPWR) festgelegten Ziele von bis zu 35 Prozent je nach Verpackungsart zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Conversio Market & Strategy in seiner von der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen beauftragten Analyse „Use of Recyclates in Europe 2020 to 2030“ vom September 2023. „Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, wie sich das auf den Rezyklat-Markt auswirken wird“, sagt Stefan Munz, Leiter Innovation und Nachhaltigkeit bei EKO-Punkt. „Vor allem Post-Consumer-Rezyklate werden in den kommenden Jahren sehr begehrt sein. Die bereits bestehende Unterversorgung mit diesem knappen Gut wird sich dadurch absehbar verschärfen.“

Rezyklat-Versorgung absichern

Eine Möglichkeit, sich als Inverkehrbringer von Verpackungen gegen zukünftige Versorgungsengpässe abzusichern, biete EKO-Punkt jetzt mit seinem neuen Vertragsmodell Circular Contracting. Es verbinde die gesetzlich vorgeschriebene Lizenzierungspflicht mit der vertraglich abgesicherten Lieferung hochwertiger Post-Consumer-Rezyklate, und das auch langfristig. Kunden erhielten im Gegenzug für ihre bei EKO-Punkt lizenzierten Verpackungen ein entsprechendes Mengenäquivalent an hochwertigen Recyclingwertstoffen, um die bisher verwendeten Primärrohstoffe zu ersetzen. Unternehmen behalten dabei nicht nur die Rohstoffhoheit, führen ihre Verpackungsmaterialien einem echten Kreislauf zu und leisten einen nachweisbaren Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz, sondern erfüllen zudem die Vorgaben zum Rezyklat-Einsatz der geplanten EU-Verpackungsverordnung (PPWR), heißt es. „Hersteller, die seit Jahren für hochgradig ökologische Produkte bekannt sind, setzen gezielt auf unser Circular Contracting. Allen voran die beliebte Marke Bübchen“, berichtet Munz. Generell seien Rezyklate aktuell vor allem für Hersteller aus dem Nonfood-Bereich relevant.

Vorreiter beim zirkulären Verpackungsmanagement

Als Duales System von Remondis sieht EKO-Punkt sich in einer Vorreiterrolle beim zirkulären Verpackungsmanagement: „Kurz- bis mittelfristig wollen wir für Handel und Industrie der Vertragspartner in Sachen Verpackungen sein, der ohne Wenn und Aber den kompletten Service bietet. Inklusive garantierter, auch langfristiger Versorgungssicherheit mit Post-Consumer-Rezyklaten“, sagt Munz. „Das können wir so selbstbewusst sagen, weil wir früher als andere begonnen haben, auf dieses Ziel hinzuarbeiten.” Innerhalb der Remondis-Gruppe habe EKO-Punkt bereits jetzt Zugriff auf das für die Rezyklatproduktion benötigte Material. „Wo andere erst noch komplette Strukturen aufbauen müssen“, so Munz, „bündeln wir als Kompetenzzentrum Verpackung zu einem Angebot, was von uns im Einzelnen schon seit Jahren vorbildlich praktiziert wird: sammeln, sortieren, recyceln und nachhaltig gestalten.“ Neben der Lizenzierung und der Belieferung mit Rezyklaten bietet EKO-Punkt auch die Prüfung von Verpackungen im Hinblick auf ihre Recyclingfähigkeit an und berät bei der Optimierung ihres Öko-Designs.