Wie Otto den Wandel in der Logistik vorantreibt
13.11.2023 Sustainability New Paths Design Start-ups Artikel

Wie Otto den Wandel in der Logistik vorantreibt

Automatisierte Prozesse, digitale Anwendungen: Auch Logistikmitarbeiter sind einem rasanten Wandel ihrer Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Onlinehändler Otto baut daher die Weiterbildung für den gewerblichen Bereich gezielt aus und hat dafür eigens ein Programm aufgelegt.

Digitalisierung, Automatisierung und Weiterbildung: Onlinehändler Otto will den Wandel in der Logistik vorantreiben. Digitalisierung, Automatisierung und Weiterbildung: Onlinehändler Otto will den Wandel in der Logistik vorantreiben.

Roboter, die Container entladen, Pakete im Logistikzentrum auf Förderbänder legen oder auf vier Edelstahlbeinen durch eine Halle rollen, sind bei der Otto Group keine Vision mehr, sondern Realität. Das verändert die Prozesse und die Arbeit auch für die gewerblichen Mitarbeiter in der Logistik. Mit dem Projekt „Kulturwandel@Logistik“ macht das Unternehmen diese Beschäftigten fit für den Wandel und erweitert ihre Weiterbildungsmöglichkeiten.

Robotik wird bedeutender

Denn ihr Arbeitsumfeld verändert sich gerade drastisch: Weltweit ist die Gesamtzahl der verkauften Serviceroboter für den professionellen Einsatz 2022 auf 158.000 Einheiten gestiegen, teilte die International Federation of Robotics (IFR) im Oktober mit. Für den Transport von Waren und Gütern wurden im Jahr 2022 mehr als 86.000 Einheiten verkauft, was einem Plus von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Vor allem Personalknappheit treibe die Unternehmen zur Automatisierung, so die IFR. Das gilt auch für die Otto Group. „Robotik und künstliche Intelligenz spielen in der Logistik eine große Rolle“, sagte Kay Schiebur, Konzernvorstand Service der Otto Group, als er im September eine strategische Partnerschaft mit Boston Dynamics, dem weltweit führenden Anbieter mobiler Robotik, bekannt gab. Im Ankündigungsvideo war ein kniehoher, vierbeiniger Roboter in der blauen Farbe der Logistiktochter Hermes zu sehen, der entfernt an einen Hund erinnert.

Zukunft der Logistik

In den kommenden zwei Jahren soll eine ganze Flotte dieses und anderer Roboter in den Logistikzentren zum Einsatz kommen. Sie sollen die Effizienz und die Arbeitssicherheit in der Logistik steigern und gleichzeitig die Arbeit so verändern, dass Lagerarbeit attraktiver wird und sich auch in Zukunft Fachkräfte dafür finden.
Die Otto Group hat die Transformation in den letzten Jahren konsequent in den Blick genommen. Der Startschuss fiel bereits 2015: Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch die großen Internetversandhändler aus den USA und China sowie der immer schnelleren Innovationsgeschwindigkeit durch digitale Technologien war klar, dass sich der Konzern verändern musste, um seine zukünftigen Umsätze und sein Überleben zu sichern.

Digitale Weiterbildung

Im Rahmen des einige Jahre später ins Leben gerufenen Projekts Kulturwandel@Logistik arbeite man an einer zukunftsfähigen Arbeitswelt im gewerblichen Bereich, heißt es. „Dazu gehört eine Vielzahl von vereinbarten Maßnahmen, die in lokaler Umsetzungsverantwortung liegen“, sagt Vanessa Eller von der Otto Group Holding, die als Senior Projektmanagerin die Initiative koordiniert. Von Anfang an war klar, dass zwei Faktoren für den Erfolg entscheidend sind, berichtet die Lebensmittelzeitung über das Projekt von Otto: Persönliche Kommunikation mit regelmäßigen Schichtmeetings, viel Feedback und Information sowie der Möglichkeit, sich einzubringen, um zum Beispiel gemeinsam Prozesse zu verbessern. Und digitale Weiterbildung. „Das Erlernen neuer Fähigkeiten ist ein wichtiger Teil unserer Unternehmenskultur“, so Eller. „Dafür haben wir bei der Otto Group ein einzigartiges Lern-Ökosystem geschaffen.“