Katjes macht aus Verpackungen Kosmetiktaschen
07.11.2023 Sustainability New Paths Design Start-ups Artikel

Katjes macht aus Verpackungen Kosmetiktaschen

Platz für Puder, Pflegestifte oder Pinsel: Katjes, Hersteller für vegane Fruchtgummis, hat sich mit dem Start-up Moot zusammengeschlossen und entwickelt Kosmetiktaschen aus ausrangierten Verpackungsfolien. Und diese fallen eindeutig auf: Auf der pinken Tasche ist das Markenzeichen, der Grün-Ohr-Hase, zu sehen.

Katjes arbeitet mit dem Start-up Moot zusammen und entwickelt upgecycelte Kosmetiktaschen aus ausrangierten Verpackungsfolien. Katjes arbeitet mit dem Start-up Moot zusammen und entwickelt upgecycelte Kosmetiktaschen aus ausrangierten Verpackungsfolien.

Der Süßwarenhersteller Katjes betrachtet das Upcycling als eine noch nachhaltigere Alternative im Vergleich zum Recycling. Daher arbeitet das Unternehmen mit dem Berliner Start-up Moot zusammen, um aus alten Folien neue Waren herzustellen. Ein Teil des aussortierten Verpackungsmaterials der Süßwaren von Katjes wird upgecycelt und für neue Produkte verwendet. Die in den Taschen verwendeten Materialien waren also vorher nicht im Umlauf, sondern wurden von Katjes bereits im Werk aussortiert, betont das Unternehmen auf Anfrage.

Da die aussortierten Folien nicht entsorgt, zerlegt und neu produziert werden müssen, sondern Moot sie direkt weiterverarbeitet und aufwertet, werden Energie und Produktionsschritte eingespart, erklärt eine Sprecherin von Katjes. Aus den Folien werden verschließbare und wasserabweisende Kosmetiktaschen hergestellt. In Zusammenarbeit mit Moot stellte Katjes davon eine limitierte Anzahl her und bietet diese im eigenen Webshop an. Die für das Upcycling verwendeten Folien wären ohne dieses Projekt mit Moot entsorgt worden, heißt es bei Katjes.

Moot gibt Textilien neues Leben

Moot stellt seit 2020 Kleidung aus vermeintlichen Textilabfällen her. Das Leistungsspektrum des Berliner Unternehmens geht allerdings über den Verkauf nachhaltiger Mode hinaus: Die beiden Gründer und Geschäftsführer, der Betriebswirt Michael Pfeifer und der Designer Nils Neubauer, bieten ihr Expertenwissen zum Thema Upcycling seit diesem Jahr auch als Dienstleistung für Unternehmen an. “Upcycling-as-a-Service” nennen die Gründer das Modell.

In verschiedenen Projekten unterstützt Moot deutschlandweit Unternehmen dabei, ihre Abfallkonzepte zu verändern und erarbeitet mit ihnen zusammen maßgeschneiderte Lösungen. Dafür senden Unternehmen Moot zunächst Musterexemplare der Materialien zu, die zurück in den Kreislauf gebracht werden sollen. Ein Team von Produktentwicklern prüft diese auf ihre Upcycling-Fähigkeit und entwickelt Produktideen, die in der Nähe von Berlin hergestellt und an die Unternehmen ausgeliefert werden.

Zum Hintergrund: Von den durchschnittlich 4,7 Kilogramm Kleidermüll, die jede Person in Deutschland im Jahr produziert, sind etwa 80 Prozent unbrauchbar und enden auf Deponien oder werden verbrannt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Modedesigner stand für Neubauer direkt fest, dass er kein Teil der schnelllebigen und verschwenderischen Modebranche sein will. Beim Anblick der Kleiderberge aus Textilspenden entstand die Idee des massentauglichen Upcyclings, welche mit Hilfe seines Freundes Michael Pfeifer in ein tragfähiges Geschäftsmodell verwandelt wurde.

Pionier im Bereich vegetarisches Fruchtgummi

Die Katjes Fassin GmbH + Co. KG mit Sitz in Emmerich am Niederrhein ist mit den Marken Katjes, Wick Hustenbonbons, Ahoj-Brause und Sallos eines der drei größten Unternehmen im deutschen Zuckerwarenmarkt. Die Marke Katjes gilt als Pionier im Bereich vegetarischer Fruchtgummis und Lakritz. Das Unternehmen verzichtet bei der Herstellung seiner Produkte auf tierische Gelatine und hat sein gesamtes Katjes-Sortiment in Deutschland auf vegetarisch umgestellt. Die Produkte werden lokal an drei Standorten in Deutschland produziert. Die rechtlich selbständige Katjes Fassin GmbH + Co. KG ist mit ihren Schwestergesellschaften Katjes International GmbH + Co. KG und Katjesgreenfood GmbH + Co. KG Teil der Katjes-Gruppe.