Amazon setzt auf maßgeschneiderte Papiertüten für nachhaltigeren Versand
Amazon testet zurzeit in Europa und den USA neue Verpackungsmaschinen, die Papiertüten je nach Größe des zu verpackenden Gegenstandes individuell zuschneiden. Dadurch wird der Verpackungsbedarf für tausende Artikel reduziert.
Der Versandriese Amazon testet zurzeit in Europa und den USA neue Verpackungsmaschinen. Das Besondere: sie schneiden Papiertüten je nach Größe des zu verpackenden Gegenstandes individuell zu. Das soll Leerraum vermeiden sowie Materialien wie Karton und Klebstoff einsparen. Ein integrierter Sensor scannt die Produkte wie Videospiele, Küchengeräte, Sport- oder Büroartikel, die vorher in Päckchen und Paketen aus Karton verpackt wurden. Bei dem Verfahren schneidet die Maschine dann in Echtzeit Papiertüten aus Papierrollen, um die Artikel zu verpacken. Jeder Umschlag wird mit einer Heißsiegeltechnologie verschlossen, um den Inhalt schnell und genau zu verpacken und gleichzeitig den besagten Leerraum zu minimieren.
Der Verzicht auf Klebstoff reduziert den Ressourcenverbrauch noch weiter. Indem die Artikel in 100 Prozent recycelbares Papier verpackt werden, das passgenau und polsterfrei zugeschnitten wird, spart jeder Umschlag pro Sendung durchschnittlich 26 Gramm Verpackung, teilt Amazon mit. Die von Amazon verwendeten Papiertüten seien bis zu 90 Prozent leichter als ähnlich große Verpackungen aus Karton.
Amazons Ingenieure haben dafür Maschinen umgebaut, die ursprünglich Einwegverpackungen aus Kunststoff erstellt haben. Diese Maschinen wurden ausrangiert, nachdem Amazon beim Versand aus europäischen Logistikzentren auf den Einsatz von Einwegverpackungen aus Kunststoff verzichtet hatte. „Um Innovationen für unsere Kundinnen und Kunden schaffen zu können, testen wir ständig neue Verpackungslösungen und lernen dabei“, sagt Thais Blumer, Leiterin für Nachhaltige Verpackung für Amazon in Europa. „Unsere Testläufe zeigen bereits, dass diese Technologie effizient, sicher und zuverlässig ist.“
Weniger Luft im Paket
Damit die Maschinen Papier statt Kunststoff verarbeiten können, wurden neue Bauteile eingebaut „Unsere Materialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler haben ein leichtes, aber robustes Papier entwickelt, das elastisch und zugleich wasserfester als normales Papier ist und wie Plastik heißgesiegelt werden kann – mit dem Unterschied, dass es auch im Haushalt recycelbar ist“, so Blumer.
Die ersten Maschinen in Amazons Logistikzentren in Mönchengladbach und Bristol haben bereits tausende Produkte verpackt. In Zukunft will Amazon mit dieser Technologie auch mehrere Artikel in stärkerem Papier oder Karton mit minimalem Luftraum verpacken können, um Material zu sparen und die Produkte beim Transport zu schützen. Leichtere Sendungen können dabei helfen, Emissionen zu reduzieren, und Amazons Ziel zu unterstützen, bis 2040 klimaneutral zu sein.
Nachhaltige Ergebnisse
Seit 2015 konnte Amazon nach eigenen Angaben das Durchschnittsgewicht pro Sendung weltweit um 41 Prozent reduzieren und so über zwei Millionen Tonnen Verpackungsmaterial vermeiden. Amazon biete seinen Verkaufspartnern Anreize, Bestellungen ohne zusätzliche Amazon-Umverpackung an Kunden zu liefern. So kann beispielsweise ein Toaster in seiner originalen Herstellerverpackung mit einem Adressaufkleber versandt werden. 2022 wurden bereits über 11 Prozent aller Amazon-Lieferungen weltweit auf diese Weise verschickt.
Seit 2015 konnte Amazon nach eigenen Angaben das Durchschnittsgewicht pro Sendung weltweit um 41 Prozent reduzieren und so über zwei Millionen Tonnen Verpackungsmaterial vermeiden. Amazon biete seinen Verkaufspartnern Anreize, Bestellungen ohne zusätzliche Amazon-Umverpackung an Kunden zu liefern. So kann beispielsweise ein Toaster in seiner originalen Herstellerverpackung mit einem Adressaufkleber versandt werden. 2022 wurden bereits über 11 Prozent aller Amazon-Lieferungen weltweit auf diese Weise verschickt.
Das Beispiel Amazon bedient den Trend: Nachhaltige Verpackungen sind nach wie vor gefragt. Für 61 Prozent der Befragten der aktuellen „Sustainable-Product-Packaging“-Studie der Strategieberatung Simon-Kucher gelten Verpackungen als nachhaltig, wenn sie aus recycelbaren und biologisch abbaubaren Materialien hergestellt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren hat auch die Relevanz des CO2-Fußabdrucks zugenommen. Bereits für 33 Prozent gehen nachhaltige Verpackungen mit einer guten CO2-Bilanz einher.