Kollege Roboter senkt den Energieverbrauch
13.04.2023 New Paths Sustainability Artikel

Kollege Roboter senkt den Energieverbrauch

Roboter schwitzen und jammern nicht. Sie übernehmen in der Verpackungs- und Logistikbranche viele Jobs schnell und zuverlässig. Unternehmen achten im Produktionsumfeld zunehmend auf eine möglichst positive CO2-Bilanz. Auch dafür können Roboter eine wichtige Rolle spielen.

Das ultrakompakte Gabelstapler-FTS transportiert Paletten und erhöht die Produktivität bei einem Automobilhersteller. Das ultrakompakte Gabelstapler-FTS transportiert Paletten und erhöht die Produktivität bei einem Automobilhersteller.

Ob bei Schokolade oder Sekt: Roboter packen mit an, um Genussprodukte zu verpacken und ins Handelsregal zu bringen. Neue Cobots (kollaborative Roboter) von Schubert verarbeiten zum Beispiel Riegel und Chipsbeutel. Der Wein-Produzent Freixenet arbeitet mit Robotern von Fanuc. Der ganze Prozess von der Traubenpresse bis zur Verpackung ist automatisiert. Längst sind Roboter auch in der Nahrungsmittelbranche angekommen. „Roboter für die automatisierte Produktion einzuführen, ist heute kein Aufbruch in unbekannte Welten mehr“, fasst es der Konzern ABB zusammen.

Laut dem aktuellen Report „World Robotics 2022“ der International Federation of Robotics (IFR) konnte Deutschland die Zahl der installierten Industrieroboter gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 23.777 Einheiten steigern. "Mit insgesamt 245.908 Einheiten rangiert die deutsche Industrie im europäischen Vergleich auf Platz Eins: Gut jeder dritte Industrieroboter des gesamten europäischen Bestands (36 Prozent) ist zwischen Flensburg und München im Einsatz", erklärt IFR-Präsidentin Marina Bill. Deutschland zählt weltweit zu den fünf größten Robotermärkten.
Um in Zeiten steigender Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu verbessern, ist Energieeffizienz ein Schlüssel zum Erfolg. „Der Einsatz von Robotern trägt entscheidend dazu bei, den Energieverbrauch in der Fertigung zu senken. Im Vergleich zur traditionellen Fließbandproduktion, lassen sich mit Automation durch reduzierte Raumtemperatur erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Gleichzeitig arbeiten Roboter mit hoher Geschwindigkeit, so dass die Fertigung insgesamt zeit- und energieeffizienter wird“, berichtet die IFR im aktuellen Trend-Report vom Februar 2023.

Darüber hinaus sind Roboter heutzutage so konzipiert, dass sie weniger Energie verbrauchen und mit niedrigeren Betriebskosten auskommen. Um die Nachhaltigkeitsziele für ihre Produktion zu erreichen, setzen Unternehmen Industrieroboter ein, die mit energiesparender Technologie ausgestattet sind: Robotersteuerungen können zum Beispiel Bewegungsenergie in Strom umwandeln und in das Stromnetz zurückspeisen. Diese Technologie reduziert den Energiebedarf für den Betrieb eines Roboters erheblich. Mit einem intelligenten Stromsparmodus, der die Energieversorgung des Roboters während des Arbeitstages nach Bedarf steuert, sind weitere Einsparungen möglich. 

Flexibilität der Roboter 

Koch Robotersysteme, bestätigt, dass es eine hohe Anfrage nach deutschen Robotiksystemen gibt. Das Unternehmen fertigt Systeme mit Robotern von ABB und Kuka an. Bedienerfreundlichkeit, Energieeffizienz sowie Flexibilität: Die Anforderungen der Kunden aus den unterschiedlichen Branchen ähneln sich, so ein Experte. Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung sei bei der Kundschaft aus der Converting-Branche besonders gefragt. 

Geht es um Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung kann die Roboterautomation wertvolle Beiträge leisten, teilt Stäubli mit. Um die Umweltbelastungen, die mit der Neuproduktion von Maschinen einhergehen, zu vermeiden, bietet sich das Refit als ressourcenschonende Alternative an. „Die Qualität unserer Roboter ist so gut, dass wir betagte Exemplare generalüberholen und frisch upgedated in ein zweites Leben schicken. Und die Antriebe gehen dabei mit der gleichen Dynamik und Präzision zu Werke wie am ersten Tag“, so Peter Pühringer, Managing Director Stäubli Robotics Germany.

Neben dem Energieverbrauch ist die Lebensdauer der Roboter der bestimmende Faktor für die Nachhaltigkeit. Stäubli setze bei seinen Robotern auf eine eigenentwickelte Antriebstechnik mit weit überdurchschnittlicher Lebensdauer, erklärt das Unternehmen. Ein echtes Plus in Sachen Nachhaltigkeit ergebe sich aus der Flexibilität der Roboter. Eine klassische, hochautomatisierte Fertigungslinie mit stationärer Fördertechnik zum Beispiel im Automobilbau lebe genauso lange wie das Fahrzeugmodell, das mit ihr produziert wird.